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Prozess-Automatisierung, KI & Individual-Software

„Human in the Loop“ in der Prozess-Automatisierung

2/7/2025 von DK-SE

„Human in the Loop“ in der Prozess-Automatisierung

Wie automatisierte Prozesse durch menschliche Expertise zuverlässiger werden.

DK-SE implementiert „Human in the Loop“ in der Prozess-Automatisierung.

Was bedeutet „Human in the Loop“ in der Prozess-Automatisierung?

„Human in the Loop“ (HITL) beschreibt ein Konzept, bei dem menschliche Interaktionen und Entscheidungen in automatisierte Prozesse eingebunden werden, um deren Effizienz und Genauigkeit zu steigern.

In der Prozess-Automatisierung, insbesondere in Bereichen wie der Künstlichen Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen, geht es darum, die Stärken von Maschinen und Menschen zu kombinieren, um optimalere Ergebnisse zu erzielen.

Hintergrund und Relevanz

Automatisierung ist ein zentraler Bestandteil moderner Wertschöpfungsketten.

Insbesondere in der Prozessautomatisierung werden zunehmend Technologien wie Robotic Process Automation (RPA), KI und maschinelles Lernen (ML) eingesetzt, um repetitive Aufgaben zu übernehmen und die Effizienz zu steigern.

Laut einer Studie von McKinsey & Company aus dem Jahr 2020 könnte die Automatisierung weltweit bis 2030 ein Potenzial von 15 bis 30 Billionen US-Dollar freisetzen.

Doch trotz dieser Fortschritte bleibt die Interaktion mit menschlichen Entscheidungsträgern in bestimmten Prozessen erforderlich, um die Flexibilität und die Fähigkeit zur Entscheidungsfindung zu gewährleisten, die Maschinen (noch) nicht bieten können.

Die Rolle von Human in the Loop

Das „Human in the Loop“-Modell integriert menschliche Expertise direkt in den automatisierten Entscheidungsprozess, insbesondere in Szenarien, die komplexe, unstrukturierte Daten oder Kontextverständnis erfordern, das Maschinen schwerfällt.

Während eine vollautomatisierte Lösung durch Algorithmen gesteuert wird, fungiert der Mensch hier als Kontrollinstanz oder als Entscheidungsträger, wenn Unsicherheiten oder außergewöhnliche Situationen auftreten.

Beispiele sind:
  • Überwachung und Korrektur von Fehlentscheidungen: In der KI-gesteuerten Prozessautomatisierung kann es zu Situationen kommen, in denen das System eine Entscheidung trifft, die nicht im besten Interesse des Unternehmens oder der Nutzer ist. Der Mensch wird dann als letzte Instanz eingebunden, um den Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
  • Schulung von Algorithmen: Insbesondere bei maschinellem Lernen ist der Mensch oft noch notwendig, um Modelle zu trainieren, indem er die Daten annotiert oder Feedback gibt, das das Modell für zukünftige Entscheidungen verwendet.
  • Entscheidungsfindung in unsicheren Szenarien: Systeme können unter Unsicherheit oder in unvorhergesehenen Situationen oft keine optimalen Entscheidungen treffen. Ein HITL-Ansatz ermöglicht es, dass menschliche Intuition und Erfahrung in diesen Prozessen genutzt werden.

Praktische Anwendungsbeispiele

Beispiele für HITL-Anwendungen:
  • Betrugserkennung im Finanzsektor: Automatisierte Systeme, die auf maschinellem Lernen basieren, können Muster erkennen und potenziell betrügerische Transaktionen automatisch kennzeichnen. Ein menschlicher Prüfer wird jedoch in den Loop integriert, um die markierten Transaktionen zu validieren und zu entscheiden, ob eine Untersuchung eingeleitet wird.
  • Medizinische Diagnostik: In der medizinischen Bildanalyse können KI-Systeme Anomalien in Röntgenbildern oder MRTs erkennen. Ein Arzt überprüft die Ergebnisse und trifft die endgültige Diagnose, um sicherzustellen, dass die Algorithmen keine Fehlinterpretationen liefern.
  • Industrielle Automatisierung: In Produktionslinien, die durch Roboter automatisiert werden, kann ein Mensch in den Prozess eingreifen, um Anpassungen vorzunehmen, wenn Maschinen auf unerwartete Fehler stoßen oder neue Aufgaben übernehmen müssen, die nicht im Vorfeld definiert wurden.

Herausforderungen und Chancen

Trotz der vielen Vorteile ist das HITL-Modell nicht ohne Herausforderungen.

Eine der größten ist die Skalierbarkeit. In Prozessen, in denen kontinuierlich menschliches Eingreifen erforderlich ist, könnte die Effizienz des automatisierten Systems beeinträchtigt werden.

Eine zu starke Einbindung des Menschen könnte auch die Kosten erhöhen und den Nutzen der Automatisierung verringern.

Andererseits erfordert die enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine eine sehr gut durchdachte Systemarchitektur und klare Schnittstellen, um eine nahtlose Interaktion zu gewährleisten.

Nichtsdestotrotz eröffnet der HITL-Ansatz auch eine Vielzahl von Chancen.

Durch die Kombination der Fähigkeiten von KI und menschlicher Expertise können Unternehmen Prozesse optimieren, die sowohl hohe Präzision als auch kreative Entscheidungsfindung erfordern.

Besonders in Bereichen, die eine hohe Entscheidungsqualität und ethische Überlegungen verlangen – wie im Gesundheitswesen, Finanzsektor oder in der Rechtsberatung – ist der HITL-Ansatz unverzichtbar.

Fazit

„Human in the Loop“ stellt eine essenzielle Brücke zwischen der Automatisierung von Prozessen und der menschlichen Expertise dar.

Durch die Einbindung des Menschen in kritische Entscheidungsprozesse kann eine höhere Genauigkeit, Flexibilität und Fehlertoleranz erreicht werden, insbesondere in Bereichen, in denen maschinelle Intuition und menschliche Kreativität Hand in Hand arbeiten müssen.

Die erfolgreiche Integration dieses Modells kann nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch das Vertrauen in automatisierte Systeme fördern – eine Voraussetzung für die Akzeptanz und den breiten Einsatz fortschrittlicher Automatisierungstechnologien.

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Wenn Sie mehr über die Integration von menschlicher Expertise in automatisierte Prozesse erfahren möchten, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Unser Team bei DK-SE ist spezialisiert auf Softwareentwicklung und Prozessautomatisierung. Kontaktieren Sie uns, um zu erfahren, wie wir Ihnen helfen können.